Kurzinformation von Sibylle Aisenpreis
| Herzkohärenz Seminare und Vorträge 2005 im Überblick | 
Wenn das 
  Herz aus den Fugen gerät:
  Schwerer Stress, Depression, chronische Erschöpfung, Schmerz und Angst 
  werden den neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen nach heute als Störung 
  des Zusammenspiels von verschiedenen Anteilen des Nervensystems, des Herzens 
  und der Emotionen verstanden. Somit ist für die Behandlung von chronischen 
  und so genannten Zivilisationskrankheiten ein neues Verständnis für 
  das Zusammenspiel von Herz, Gehirn und Nervensystem nötig. Durch einfache 
  Atem- und Visualisationsübungen lassen sich diese Körpersysteme verändern 
  und besser miteinander in Einklang bringen.
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Zwei Hirnsysteme:
  Antonio Damasio, Professor für Neurologie und Forscher auf dem Gebiet der 
  Neurowissenschaften bezeichnet das psychische Leben als Ergebnis eines fortwährenden 
  Versuchs der Symbiose zwischen zwei weitgehend unabhängigen Hirnsystemen.
  Diese Teilbereiche sind zum Einen das kognitive Gehirn, der sogenannte Neocortex, 
  zum Anderen das emotionale Gehirn, auch limbisches System genannt. Der Neocortex 
  funktioniert bewusst, rational und der Außenwelt zugewandt, im Gegensatz 
  zum limbischen System, welches unbewusst arbeitet, in erster Linie aufs Überleben 
  bedacht ist und in engem Kontakt zum Körper steht.
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Der Neocortex:
  Der Neocortex, bzw. präfrontale Cortex befindet sich an der Oberfläche, 
  da er aus evolutionärer Sicht die jüngste Schicht des Gehirns darstellt 
  und umhüllt das limbische System. Er besteht aus sechs Neuronenlagen, die 
  dem Gehirn die Fähigkeit verleihen, Informationen zu verarbeiten. Der präfrontale 
  Cortex steuert Achtsamkeit, Konzentration, Hemmung oder Unterdrückung von 
  Impulsen und Instinkten, sowie die sozialen Beziehungen und stellt somit eine 
  wesentliche Komponente unseres Menschseins dar.
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Das limbische 
  System:
  Das limbische System besteht aus den am tiefsten liegenden Schichten des menschlichen 
  Gehirns, es handelt sich dabei um ein „Gehirn im Gehirn“. Seine 
  Organisation ist viel einfacher als die des Neocortex. Dies zeigt sich daran, 
  dass die meisten Bereiche des limbischen Gehirns in unregelmäßigen 
  Neuronenschichten angeordnet sind und die Nervenzellen miteinander verschmolzen 
  sind. Die Informationsverarbeitung ist deshalb viel primitiver als die des Neocortex, 
  dafür aber deutlich schneller und deshalb für elementare Überlebensreaktionen 
  geeignet.
  
  Das limbische System bekommt fortwährend Informationen aus verschiedenen 
  Körperbereichen und reagiert entsprechend, indem es das physiologische 
  Gleichgewicht kontrolliert von Atmung, Herzrhythmus, Blutdruck, Appetit, Schlaf, 
  Libido, Ausschüttung von Hormonen und sogar des Immunsystems.
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Emotionen:
  So gesehen sind unsere Emotionen nichts anderes als das bewusste Erleben eines 
  großen Zusammenspiels physiologischer Reaktionen, die die Aktivität 
  der einzelnen Körpersysteme überwachen und den inneren und äußeren 
  Umständen anpassen. Das emotionale Gehirn kennt daher den Körper viel 
  besser als das kognitive Gehirn und auf Grund dessen ist es oft leichter, über 
  Körperwahrnehmungen auf das emotionale Gehirn einzuwirken als allein über 
  die Sprache.
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Emotionale 
  Intelligenz:
  Das Gleichgewicht zwischen Gefühl und Vernunft, bzw. die Harmonie zwischen 
  Emotion und Kognition wird als emotionale Intelligenz bezeichnet. Ausgehend 
  von der emotionalen Intelligenz wurde ein emotionaler Quotient (EQ) entwickelt, 
  der anhand folgender Fähigkeiten gemessen wird:
  1. Fähigkeit, seinen eigenen Gefühlszustand und den anderer zu erkennen
  2. Fähigkeit, den natürlichen Ablauf von Gefühlen zu verstehen
  3. Fähigkeit, über seine eigenen Gefühle und die anderer vernünftig 
  nachzudenken und zu urteilen
  4. Fähigkeit, mit seinen eigenen Gefühlen und denen anderer richtig 
  umzugehen
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Das Herz 
  Hirn System:
  Gerät das emotionale Gehirn aus den Fugen, leidet das Herz darunter und 
  umgekehrt beeinflusst der Zustand unseres Herzens ständig unser Gehirn. 
  Somit ist die Beziehung zwischen dem emotionalen Gehirn und dem „kleinen 
  Gehirn“ des Herzens der Schlüssel zur emotionalen Intelligenz. 
  Das halbautonome Neuronennetz des Herzens ist eng mit dem limbischen Gehirn 
  verbunden und beide beeinflussen sich gegenseitig. Dabei spielen zwei Zweige 
  des autonomen Nervensystems eine große Rolle: Der „sympathische 
  Zweig“ schüttet das Hormon Adrenalin aus, beschleunigt den Herzschlag 
  und aktiviert das emotionale Gehirn, der „parasympathische Zweig setzt 
  den Neurotransmitter Acetylcholin frei und lässt das Herz langsamer schlagen. 
  Dieses System wirkt wie Gas und Bremse und sollte, wenn möglich, im Gleichgewicht 
  sein, was jedoch häufig nicht der Fall ist.
  Auch das Herz selbst produziert Hormone, wie Adrenalin, Noradrenalin und Oxytocin, 
  die alle unmittelbar auf das Gehirn wirken, sowie das Atriopeptin, welches den 
  Blutdruck regelt. 
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Herzkohärenz:
  Zwei charakteristische Arten von Herzschlag-schwankungen können mit Hilfe 
  von Pulswellen-Messungen und den Auswertungen durch Computerprogramme (Biofeedback) 
  beschrieben werden: Chaos und Kohärenz.
  Wohlgefühl, Dankbarkeit, Mitgefühl oder Glücksgefühl führen 
  zu regelmäßigen Pulsveränderungen, d.h. der Wechsel zwischen 
  Beschleunigung und Bremsen des Herzschlages verläuft gleichmäßig. 
  Dieser Zustand wird Kohärenz genannt. Bei Stresszuständen, Angst, 
  Depression oder Ärger wird der Rhythmus des Pulses ungleichmäßig, 
  bzw. chaotisch.
  Durch tägliches Herzkohärenztraining mit Hilfe von Biofeedback kann 
  die Variabilität des Herzens gesteigert werden, bzw. die Körperphysiologie 
  positiv beeinflusst werden.
  Studien zufolge wirkt sich die Kohärenz des Herzens auch unmittelbar auf 
  die Leistung des Gehirns und seiner Funktionen aus. Das zeigt sich z.B. an schnelleren 
  Reaktionen und besseren Leistungen unter Stress.
  Das Kohärenztraining führt bei regelmäßiger Anwendung zu 
  innerer Ruhe, ist aber keine Methode der Entspannung. Sie ist eine Verhaltensweise, 
  die sich in allen Situationen des Alltagslebens anwenden lässt und langfristig 
  Angst und Depression kontrollieren kann, blutdrucksenkend sowie immunsystem-stimulierend 
  wirken kann.
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Studien 
  zur Herzkohärenz:
  An der Universität Stanford nahmen Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz 
  an einer Herzkohärenzschulung teil. Die Symptome der Gruppe waren u. a. 
  Atemnot, Müdigkeit, Ängste und Depressionen. Nach sechswöchiger 
  Behandlung hatte das Stressniveau der Gruppe um 22 % , die Depression um 34 
  % abgenommen und der körperliche Zustand sich um 14% verbessert. Bei der 
  Kontrollgruppe, die mit konventionellen Mitteln behandelt wurde, hatten sich 
  alle genannten Indikatoren verschlechtert.
  Sowohl in London, als auch in den USA durchliefen viele Tausende von Angestellten 
  großer Firmen Kohärenzschulungen. Die Nachuntersuchungen zeigten, 
  dass das Training auf allen drei Ebenen wirkte: der körperlichen, der emotionalen 
  und der sozialen. Nach vier Wochen war bei den Teilnehmern der Blutdruck auf 
  Werte abgesunken, als hätten sie zehn Kilo an Gewicht verloren. Eine weitere 
  Studie belegt, dass sich nach vierwöchigem Training je 30 Minuten täglich, 
  der Spiegel des so genannten Jugendhormons (DHEA) um 100% erhöht hatte. 
  Ständiges Herzklopfen verringerte sich binnen drei Monaten, körperliche 
  Verspannungen sanken auf ein Minimum, Schlaflosigkeit, Gefühle von Erschöpfung 
  und Schmerzzustände verringerten sich beträchtlich. 
  Auch auf psychischer Ebene zeigten sich Veränderungen: die Angestellten 
  gaben an, dass die Angst am Arbeitsplatz, Unzufriedenheit, sowie Wut und Ärger 
  beträchtlich abnahmen. 
  
  Das Training zur Herzkohärenz mit Biofeedback, welches im Folgenden beschrieben 
  wird, kann das Funktionieren des Herz-Hirn-Systems verändern, bzw. beeinflussen 
  und die Harmonie zwischen kognitivem und emotionalem Gehirn wieder herstellen.
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Die 
  ASI Herzkohärenz Übung
  nach Sibylle und P. M. Aisenpreis
  
  Diese Übung in vier Phasen hat zum Ziel, sowohl den Blutdruck zu senken 
  bzw. zu stabilisieren, als auch die respiratorische Sinus Arrhythmie zu vergrößern. 
  Außerdem kann ein Entrainment Zustand, eine Synchronisation zwischen Atmung 
  und Herzschlag hergestellt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass 
  die Kurven der Pulswellenver-änderung und somit die vegetative Herzregulation 
  in harmonische Sinuskurven übergehen. Die Verände-rungen können 
  mit dem Stressball Biofeedback- Gerät gemessen und direkt angezeigt werden.
  
  1. Den Körper spüren u. fraktional entspannen 
  Der Übende richtet seine Aufmerksamkeit nach innen und nimmt seinen Körper 
  segmentweise wahr, entweder vom Kopf bis zu den Füßen oder von den 
  Füssen bis zum Kopf. Jedes Körperteil, das er spürt, kann dadurch 
  der Schwerkraft etwas mehr anvertraut werden, so dass der Körper in die 
  Unterlage einsinken kann. Zum Schluss spürt der Übende den Körper 
  als eine verbundene Einheit.
  
  2. Das Herz belüften und entlasten
  Der Übende atmet in den Brustbereich, und stellt sich vor, dass beim Einatmen 
  entweder von vorn, von hinten oder aus beiden Richtungen frischer Sauerstoff 
  in sein Herz einströmt und der Herzbeutel, die Herzkranzgefäße 
  und der Herzmuskel mit frischem Sauerstoff versorgt werden.Beim Ausatmen visualisiert 
  der Übende, dass Spannung, Schlacke, Schwere, Stress, Angst und andere 
  negative Gefühle sanft seine Herzregion verlassen können. Mit jedem 
  Atemzug kann das Herz in der Vorstellung leichter, luftiger, lebendiger und 
  vitaler werden. Wichtig hierbei ist, dass am Ende der Ausatmung eine kleine 
  Pause erfolgt, so dass der Atem von selbst mit etwas Schwung wieder beginnt.
  
  3. Sich an einen Zustand von Glück, Zartheit, Zärtlichkeit und Liebe 
  erinnern
  Während der Übende den Körper entspannt und das Herz belüftet, 
  erinnert er sich oder stellt sich einen Zustand von Glück, Zartheit, Zärtlichkeit 
  und liebevollem Umgang mit sich selbst vor. Er beobachtet, wie sich dadurch 
  seine Wahrnehmung des Brustraumes und es Herzens weiter verändert.
  
  4. Obige Wahrnehmungen vom Herzbereich auf den ganzen Körper ausdehnen 
  und geniessen
  Nachdem obige Schritte installiert wurden, stellt sich der Übende vor, 
  dass sich die Wahrnehmung seines Herzens und seines Brustbereiches auf seinen 
  ganzen Körper ausdehnen kann. Diese Ausdehnung kann sowohl in die Extremitäten 
  fortschreiten, als auch im Kopf-, Rumpf- und Beckenbereich gespürt werden. 
  
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